„Die ersten Tage in Subotica haben wir Fresh Response beim Aufräumen ihres Lagerhauses unterstützt und dort Kleiderspenden sortiert. Da es so langsam heiß hier wird, müssen Sonnenhüte, T-Shirts und kurze Hosen griffbereit sein, um verteilt werden zu können. In Teamarbeit wurde drei Tage lang sortiert, gefaltet, es wurden Kartons geschleppt und beschriftet. Außerdem haben wir „giftbags“ für Ramadan gepackt –mit Tee, Nüssen, Schokolade, Deodorant… einfach um den Leuten eine besondere Freude zu machen in der Fastenzeit!

Fresh Response kümmert sich außerdem um die verbliebenen Flüchtlinge, die in den Wäldern von Subotica leben und versorgt sie mit Medikamenten und frischen Lebensmitteln. Mit Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Reis und Milch bepackt kamen wir vor ein paar Tagen im sogenannten „Dschungel“ an und wurden gleich darauf von der Gruppe alleinreisender Männer zum Essen eingeladen.

Es ist unglaublich, in welch menschenunwürdigen Zuständen die Leute dort leben müssen. Und umso rührender war es für uns eine solche Gastfreundschaft zu erleben – wer am wenigsten hat, der gibt am meisten!

Es war eine produktive und beeindruckende Zeit in Subotica!

Am nächsten Tag ging es für uns weiter nach Sid, wo sich 200-300 Flüchtlinge in einem Camp aufhielten. Dort übernehmen verschiedene Organisationen sowohl die hygienische Versorgung der Flüchtlinge als auch die Versorgung mit warmen Mahlzeiten und Frühstück.

Hier ein kleiner Überblick über die Arbeit, die wir in Sid geleistet haben und über die Organisationen, die wir unterstützt haben:

SolidariTea sind in Serbien mit einem mobilen Teewagen unterwegs. Im Moment versorgen sie die Geflohenen im Ramadan außerdem mit Frühstückspaketen (Brot, Bananen, Nüsse, Eier). Wir haben jeden Tag 300 Pakete gepackt und verteilt. Die Mobile Flüchtlingshilfe konnte sich dank aller Spender an den Kosten der Frühstückspakete beteiligen, die für 300 Menschen pro Tag 150€ kosten!

Außerdem unterstützten wir die spanische Orga No Name Kitchen, die täglich eine warme Mahlzeit für die Leute kocht. Es wurden kistenweise Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln usw. geschält, geschnitten und vorbereitet. Jeden Abend wird das Essen an einem zentralen Punkt ausgeteilt.

Ebenfalls vor Ort ist Rigardu e.V., die eine tolle Arbeit leisten, indem sie alle 2 Tage mobile Duschen aufbauen, um den Geflüchteten hygienische Versorgung zu gewährleisten.

Alle Freiwilligen leisten hier unglaubliche Arbeit, sie sind jeden Tag für die Menschen da und arbeiten gemeinsam daran, die Situation ein wenig erträglicher zu machen. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Zusammenarbeit, die tollen Kontakte und für das Bereitstellen einer Unterkunft bedanken!

Leider werden den Organisationen seitens der serbischen Regierung immer wieder Steine in den Weg gelegt – freiwillige Hilfer*innen aus dem Ausland wird nicht gern gesehen. Die Polizei kontrolliert die Orgas immer wieder und droht mit Verhaftungen.

Allgemein ist die Situation der Geflüchteten hier menschenunwürdig und kaum zu fassen. Ohne die Unterstützung der freiwilligen Helfer*innen hätten die Menschen hier weder etwas zu essen oder zu trinken noch hätten sie Kleidung und hygienische/medizinische Versorgung. Die Regierung überlässt die Menschen sich selbst. Es wird immer wieder von Schlägen seitens der Polizei berichtet. Einige Personen hatten Bisswunden von Hunden, die auf sie losgelassen wurden, blaue Flecken, geprellte Körperteile….

Wir müssen gemeinsam weiterhin daran arbeiten, die Menschen in Serbien zu unterstützen!