Die ersten Tage haben wir mit dem gesamten Team in Idomeni verbracht, weil in Filippiada nichts war wie erwartet und angekündigt. Katja, Anja, Xaver und Lari sind noch ein paar Tage dort geblieben – während Christian und ich (Julie) uns auf den Weg nach Filippiada gemacht haben um alles wichtige abzuklären.

Ich finde vermutlich nicht die richtigen Worte, aber ich versuche mal alles zusammenzufassen. Das Camp in Filippiada wird vom Militär geleitet. Anfangs hatten wir es wirklich nicht leicht. Das uns versprochene Zelt wurde leider anders verwendet und wir standen bei null. Wir waren enttäuscht, jeden Tag neue Hürden. Kein Zelt, kein Zutritt zum Camp, keine Schlafplätze für unsere Freiwilligen & tausend weitere, unausgesprochene Probleme.

Die Situation im Camp war folgende:

Zu diesem Zeitpunkt lebten dort 550-620 Menschen, etwa die Hälfte davon Kinder. Die Zahl ändert sich stetig, weil viele nach Idomeni, Thessaloniki und Athen aufbrechen. Im Camp läuft nicht alles wunderbar – wie überall am Anfang, aber wir arbeiten zusammen mit der Air Force und den griechischen Freiwilligen daran. Teamwork ist der Schlüssel.

Einige Zeit später, hatten wir dann ein Zelt, Zutritt zum Camp, ein Haus für unsere Helfer und viele neue Freunde aus Syrien, Afghanistan, dem Iran & Irak und aus Pakistan.

Unser Zelt haben wir bisher nur mit dem nötigsten ausgestattet um niemanden zu überfordern, denn das Camp existierte erst seit zwei Monaten und wir waren die erste Gruppe, die sich aktiv mit den Menschen beschäftigen und versucht, einen strukturierten Alltag zu etablieren.

Wir sammeln jeden Morgen eine halbe Stunde mit den Kindern Müll auf, putzen anschließend gemeinsam die Zähne und fangen parallel mit den Vorbereitungen im Teezelt an.  Das Zelt wurde in den nächsten Tagen mit den ersten Kissen und Teppichen ausgestattet und zusätzliche Pavillons, ermöglichten uns, zwei Bereiche zum entspannen anbieten zu können.

Im Laufe der Zeit kamen noch viele weitere Aktivitäten und Projekte dazu und das Teezelt wurde zur fest etablierten Begegnungsstätte.

So entwickelte sich diese Hilfsfahrt, die eigentlich nur als einzelne Fahrt geplant war, zu einem Projekt, dass insgesamt ein ganzes Jahr anhielt!!

Vielen, vielen Dank an alle, die sich daran beteiligt haben. Ohne euch wäre das wahrlich nicht möglich gewesen. 

Wer mehr über die das Teezelt in Filippiada erfahren möchte findet hier einen eigenen Beitrag zum Projekt.