Von Mai 2016 bis Juni 2017 waren wir durchgängig im Geflüchtetencamp Fillippiada tätig. Das Camp lag im Westen Griechenlands, ca. 45 km nördlich der Hafenstadt Preveza. Es wurde im April 2016 eröffnet und zu diesem Zeitpunkt waren dort rund 500 Menschen, vorwiegend aus Syrien und Afghanistan, untergebracht; davon über die Hälfte Kinder.

In diesem Camp war die absolute Grundversorgung zwar gewährleistet, aber leider auch nicht mehr. Deshalb starteten wir dieses Projekt um den tristen Campalltag nach und nach etwas bunter zu gestalten.

Seit Anfang Mai 2016 war unser Team täglich mit 5-10 Personen vor Ort. Viele Freiwillige waren dazu mehrere Wochen in Fillippiada und unsere Teamleitungen waren sogar für mehrere Monate durchgängig im Camp, um alles zu koordinieren. . Mit unserem Teezelt bzw. Begegnungszentrum konnten wir den Menschen ganztägig eine soziale Anlaufstelle bieten. Durch Geld- und Sachspenden gemütlich mit Kissen, Decken und Teppichen ausgestattet, ist es zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer geworden.  Zu Beginn des Projekts kochten und verteilten wir dort außerdem jeden Tag ca. 260 Liter Tee.

Bilder HERMINE e.V.

Jeder war willkommen, es sich im Zelt gemütlich zu machen, beisammen zu sitzen, Tee zu trinken, Spiele zu spielen oder sich einfach nur auszutauschen. Wir versuchten außerdem aktiv den Kontakt zu den Menschen herzustellen und einen strukturierten Alltag im Camp zu etablieren. So wurden z.B. jeden Morgen mit den Kindern die Zähne geputzt und anschließend gemeinsam Müll gesammelt. Außerdem wurde gemalt und gesungen, Spiele oder Volleyball gespielt, und zugehört, wenn es Probleme gab.

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Über die Zeit hinweg, die wir im Camp waren, veränderte sich das Angebot immer wieder, nicht zuletzt natürlich weil alle Freiwilligen auch ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen einbrachten.

So hatten wir beispielsweise auch einige Brett- und Kartenspiele zum Verleih bereit und konnten sogar Schach- oder Fußballturniere durchführen.

Pünktlich zur Fußball EM stellte uns ein Freiwilliger aus Griechenland einen Fernseher zur Verfügung, so konnten wir die Spiele gemeinsam mit den Bewohner:innen verfolgen. Weitere Angebote die organisiert wurden, waren beispielsweise morgens mit den Kindern Sportgymnastik zu machen, ein Freiwilliger bot Capoeira für Erwachsene an und mit Unterstützung des Klangstransports konnte Musikunterricht angeboten werden.

Es gab regelmäßige Tanzabende für Frauen oder Männer und Kinoabende wurde ebenfalls regelmäßig durchgeführt. Viele der Freiwilligen gaben ebenfalls Deutsch- und Englischkurse.

Bilder HERMINE e.V.

All dies war nur durch unsere zahlreichen Unterstützer:innen in Deutschland und die Freiwilligen vor Ort möglich. Nicht zuletzt spielten aber auch die Bewohner:innen des Camps eine wichtige Rolle; sie unterstützen uns immer tatkräftig dabei, Arbeiten rund um das Zelt zu erledigen und dieses stetig zu verbessern.