Sascha und ich (Julie) haben uns am Montag (06.01.2021) auf den Weg nach Bosnien gemacht, um uns einen Eindruck über die Situation der Geflüchteten zu verschaffen. Ziemlich schnell war klar, dass es an allen Ecken und Enden Mängel gibt – angefangen bei den unwürdigen “Unterkünften” in verlassenen Ruinen ohne Strom und fließendes Wasser. die Lebensmittelversorgung wäre ohne freiwillige Helfer*innen mit eigenem Budget nicht gewährleistet. auch die medizinische Versorgung der Menschen, die von der kroatischen Grenzpolizei illegal zurückgepusht und dabei ausgeraubt und schwer misshandelt werden, ist nicht gewährleistet (massive Schläge, Brüche, Platzwunden, etc.) Darüber hinaus leiden viele unter der Krätze, deren Behandlung in diesen unhygienischen Zuständen einfach unmöglich ist. 

Außerdem gibt es einen enormen Mangel an Schlafsäcken, weshalb wir morgen früh die ersten 50 Schlafsäcke für umgerechnet 13,50€ pro Stück kaufen werden. Das macht eine Summe von 675,00€. Zusätzlich kaufen wir 50 Thermohosen für umgerechnet 2,40€ pro Stück, also 120,00€ insgesamt. Sind zusammen 795,00€.

Gestern Abend waren wir zum zweiten Mal mit dem Kölner-Spendenkonvoi (Jonathan, Giorgio, Trixi, Danija, Benedikt, Felix, Lukas & Moritz) in den verschneiten Bergen, kurz vor der Grenze. Dort haben wir etwa 25-30 personen angetroffen, die ein letztes Mal vor dem Grenzübertritt Kraft tanken. In den Bergen liegt Schnee und es ist bitterkalt, weshalb unsere 40 Liter heiße Suppe innerhalb kürzester Zeit verteilt war und jede*r ist satt geworden. Dann wurden noch 40-50 Menschen mit Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Tee, Reis, Kartoffeln, Eiern, Tomaten und Zwiebeln versorgt. 

Ein riesiges Danke an unser fleißiges Team in Deutschland, die alles mitorganisiert und geplant habe, aber uns leider so kurzfristig nicht begleiten konnten.